Pfingstnovene 2020

Tägliche Gebete für zuhause - mit Lied zum mitsingen

von Christi Himmelfahrt bis Pfingsten

Eine Initiative aus dem Maxchor hat die Tradition der Pfingstnovene, der Tage von Christi Himmelfahrt bis Pfingsten aufgegriffen. Tägliche Impulse zum zuhause beten und singen. 
Herzliche Einladung!


Die sieben Gaben des Heiligen Geistes In der katholischen Tradition gibt es die Rede von den sieben Gaben des Heiligen Geistes, mit denen er den Menschen begleitet, ermutigt und herausfordert. Es sind sehr alte Begriffe, die vielleicht etwas angestaubt klingen, aber es in sich haben. Sie heißen: Weisheit, Erkenntnis, Einsicht, Rat, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht. Mit diesen Gaben will Gottes Geist den Menschen aufmischen undihm Lebenshilfe geben.

 


Samstag, 30.05.

 

Abschluss: Pfingstvigil. Die sieben Gaben des Heiligen Geistes. Gottes Programm für uns Menschen. Uns geschenkt, nicht aufgedrängt. Umsetzbar für jede und jeden so wie es möglich ist. Keine hochgelegte Latte, kein überfordernder Anspruch und erst recht keiner, der für alle gleich ist. Sieben Hilfestellungen um das Leben etwas näher am Evangelium zu gestalten. Um es zumindest zu versuchen. Es liegt an uns, ob sie sich entfalten. Ob wir es zulassen, dass sie sich entfalten.

 

 

 

Der Gabentisch ist gedeckt – Sie müssen sich nur noch hinsetzen.

 

  

 

Fürbitten:  – Heiliger Geist, wirke in mir!

 

 

 

„Vater unser….“


Freitag, 29.05.

Frömmigkeit. Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein“, ermutigt schon der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer. Sich daran erinnern heißt, fromm zu werden. Heißt sich bewusst werden, dass der Allmächtige mich kennt. Wahrscheinlich besser als ich mich selbst. Da wirkt die Gabe einer Frömmigkeit, die keine Formeln braucht, die undramatisch gelebt wird und zwar auf je eigene Weise. In Gemeinschaft beten bleibt wichtig, den Schatz der klassischen Gebete gilt es zu bewahren, aber es geht auch direkter. Mit der eigenen, unverwechselbaren Sprache, die Gott schon versteht.
Wo Menschen nicht loslassen von Gott, ihn in ihren Alltag lassen, mit ihm streiten, weinen, lachen, wo sie ihn nicht in Reservate verbannen und heilige Zeiten, mit ihm rechnen auf ihren Wegen und Umwegen, wo Menschen Ehrfurcht zeigen vor Gott, ohne Angst, ohne devot zu sein, mit eigener Würde, wo sie das Staunen nicht verlernen über alles was er geschaffen hat, wo sie sich frei und getragen wissen: Da wirkt Gott. Da ist sein Geist.
Vielleicht suchen Sie heute das Gespräch mit IHM. Setzen Sie ein Zeitfenster in Ihrem Alltag.
 
Fürbitten:  – Heiliger Geist, wirke in mir!
 
„Vater unser….“


Donnerstag, 28.05.

Gottesfurcht. Vor Gott sich fürchten - bitte nicht. Wenn ich die Grundmelodie der Botschaft Jesu richtig verstehe, dann ist da kein Platz für Angst vor Gott. Im Gegenteil, Jesu verkündete Gott als den Barmherzigen, der eine unendliche Geduld mit uns Menschen hat. Gott ist auch der Geheimnisvolle, der Allmächtige, vor dem wir nicht Furcht sondern  Ehrfurcht haben sollten. Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. Gott allein ist der Herr der Welt und sonst niemand. Er übersteigt unser Begreifen, seine Gedanken sind nicht unsere Gedanken, seine Rätsel können wir nicht lösen. Sein Schweigen bleibt geheimnisvoll. 
Gott ist der einzige, vor dem ich die Knie beuge, vor niemand sonst auf der Welt. Vor IHM, der mich gewollt hat und dem ich mein Leben verdanke. IHM gebührt Ehrfurcht, aber eine die sich nicht fürchtet, sondern kühn vertraut.
 
Schauen Sie für sich in einem stillen Moment auf ihre Gottesbeziehung. Vor wem beugen Sie die Knie?
 
Fürbitten:  – Heiliger Geist, wirke in mir!
„Vater unser….“


Mittwoch, 27.05.

Die fünfte Gabe heißt Stärke. Der Geist der Stärke braucht keine Gewalt, keine Faust, kein messerscharfes Wort. Die innere Stärke ist gemeint, das In-Sich-Selbst-Ruhen, die Gelassenheit, das Selbstvertrauen. Die Stärke ist gemeint, die auch aushalten lässt in schwierigen Momenten. „Bleib erschütterbar und widersteh“, schreibt der Dichter Peter Rühmkorff. Mit dieser Stärke bleibe ich wach für das, was neben mir geschieht, schaue nicht weg und mache den Mund auf, wenn es darauf ankommt. 
Dort wo Menschen stark sind durch Empfindsamkeit, wo sie ihr Rückgrat spüren und sich nicht verbiegen lassen, wo sie den Mund aufmachen, wenn‘s d‘rauf ankommt: Da wirkt Gott. Da ist sein Geist.
„Heute, jetzt, immer kommt es drauf an“ – lassen Sie diesen Gedanken auf sich wirken.


Fürbitten: „Wenn’s d‘rauf ankommt“ – Heiliger Geist, wirke in mir!


Dienstag, 26.05.

Die vierte Gabe heißt Rat. Guter Rat ist wünschenswert und zwar von Menschen, die uns nicht nach dem Mund reden, die nicht nur sagen, was wir gerne hören wollen, sondern uns den Kopf waschen und ans Bein treten, wenn es nötig ist. Und die umgekehrt das Gleiche schätzen. Der Rat von ehrlichen Freunden. Niemand nach dem Mund reden. Unbequemes sagen, auch wenn es nicht auf Beifall stößt. Nicht kalkulieren, auf eigene Vorteile. Aber immer da sein, wenn es wichtig ist. Das heißt Raten. Das ist echte Freundschaft, die schon in der Bibel, im Buch Jesus Sirach beschrieben wird.
Wo Menschen wahrhaftig sind, auch wenn es wehtut, wo sie nicht billig schonen sondern deutlich sind und einem die Augen öffnen, wo Freunde wirklich Freunde sind: Da wirkt Gott. Da ist sein Geist.
Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt; wer einen solchen findet, hat einen Schatz gefunden.“ Gehen Sie doch heute mal auf „Schatzsuche“.


Fürbitten: Ich bitte Dich um einen Freund, dem ich nichts vormachen kann, der keine Bühne, kein Theater, kein Selbstschutz blendet. – Heiliger Geist, wirke in mir!


„Vater unser….“


Montag, 25.05.

Die Gabe der Einsicht meint, zugeben, dass auch andere Recht haben, meint die  Größe, Fehler zugeben zu können und sich zu überwinden, das auch zu sagen. Man verliert dadurch nicht an Autorität, man gewinnt eher mehr. Wo Menschen zu ihren Fehlern stehen, sie nicht übertünchen, sich nicht herausschwindeln, wo Menschen fair mit den Fehler anderer umgehen, sie nicht genüsslich aufspießen, weil sie sich selbst kennen, wo Menschen darum wissen, dass sie nicht das Maß aller Dinge sind und es auch nicht sein müssen, auch sie Ecken und Kanten haben: da wirkt Gott. Da ist sein Geist. Schauen Sie heute mit kritischem Blick voll Liebe und Güte auf sich selbst.

 

Fürbitten

„Vater unser….“


Sonntag, 24.05.

 

Die Gabe der Erkenntnis fordert auf, die Dinge gründlich zu prüfen, zu unterscheiden, nicht vorschnell zu urteilen, sondern alle Seiten abzuwägen. Wo Menschen klar und mutig ihren Verstand nutzen, unbeirrbar und bereit sind sich auseinanderzusetzen, wo Menschen kühlen Kopf bewahren, sich schnellen Sprüchen verweigern, sich nicht von „alternativen Fakten fangen lassen, wo Menschen das, was sie erlebt und erlitten haben, weitergeben, ohne Zeigefinger, gelassen und mit Sympathie für die, die folgen werden: da wirkt Gott. Da ist sein Geist. „Nur mit dem Herzen sieht man gut“ weiß der kleine Prinz bei Saint-Exupéry. Das stimmt, aber mit dem Verstand sieht man genau. Achten Sie doch heute mal besonders darauf, wovon Sie sich leiten lassen.

 

Lied https://www.youtube.com/watch?v=aTvfSsKbRG8&feature=youtu.be (GL 349)

 

Fürbitten

 

„Vater unser….“

 


Samstag, 23.05.

 

Weisheit lässt zu, glaubt daran, dass es auch andere Wege gibt, ist neugierig auf Entwicklungen, weiß, dass es immer neue Chancen geben kann. Sie hört erst einmal zu, interessiert sich, sagt dann behutsam vorsichtig, das, was erfahren wurde.
 
Ich lade Sie ein, sich heute in der Gabe der Weisheit zu üben. Nehmen Sie wahr, wo Sie sich zurücknehmen können, wie aufmerksam Sie sich auf ihre Mitmenschen einlassen können.

 

Lied   https://www.youtube.com/watch?v=aTvfSsKbRG8&feature=youtu.be  (GL 349)


Fürbitten

 

„Vater unser….“


Freitag, 22.05. - Einführung


Die neun Tage zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten möchte ich nutzen, um uns mit dem Angebot einer „Pfingstnovene für die Hosentasche“ miteinander im Gebet zu verbinden.
Sind wir nicht in einer ähnlichen Situation wie die Jüngerinnen und Jünger Jesu, nachdem er in den Himmel aufgefahren ist? Nichts ist mehr wie vorher. Viele Fragen mit Blick auf die Zukunft, die noch unbeantwortet sind. Die Jüngerinnen und Jünger haben sich mit der Gottesmutter Maria quasi  eingeschlossen und im Gebet vereint auf die Ankündigung Jesu gewartet. „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird Euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. (Joh. 14,26)
Diese Zeit des Wartens möchte ich mit einem täglichen Impuls füllen. Thema sind „Die sieben Gaben des Heiligen Geistes“, immer verbunden mit der Frage, was das mit meinem Leben zu tun hat.

Die sieben Gaben des Heiligen Geistes, es sind die Gabe der Weisheit, der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis, der Stärke, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht, gehen auf den Propheten Jesaja zurück. Wer mehr dazu lesen möchte schaue bei Jesaja Kap.11 nach.
Der angekündigte Messias wird vom Geist Gottes, also vom Heiligen Geist bestärkt. Jesaja nennt sechs Gaben, die paarweise erscheinen und drei unterschiedliche Aspekt beleuchten. 

1. Weisheit und Einsicht: Diese Eigenschaften beiziehen sich auf die menschlichen Charakterstärken des Königs
2. Rat und Kraft: Diese Eigenschaften zeichnen die Amtsführung des Königs aus;
3. Erkenntnis und Furcht des Herrn (Gottesfurcht): Diese Eigenschaften verweisen auf die religiöse Haltung, die Beziehung zu Gott.


Spätestens jetzt stellt sich die Frage, was hat das mit mir zu tun? Was heißt das für mich? Ich bin fest davon überzeugt, dass in jedem Menschen, der an Gott glaubt und sein Leben so gestaltet, dass Gott darin einen zentralen Platz einnehmen kann, der Heilige Geist wirkt. Wir Menschen  bedürfen immer wieder neu seiner Stärkung, da wir nicht aus eigener Kraft zu Gott gelangen können.

 

Die Pfingstnovene ist eine Einladung, sich der Kraft und Stärke, die vom Heiligen Geist ausgeht, zu öffnen. Sensibel zu werden für die eigenen guten Gaben, die unsere Persönlichkeit ausmachen. Eigenschaften, die uns prägen und stärken, in den Blick zu nehmen.

 

Jetzt nun einige praktische Hinweise:
- Reserviere eine feste Zeit am Tag für die Novene (Vorschlag: 19.30 Uhr)
- Wähle einen festen Platz aus, an den Du Dich dafür zurückziehst
-  Zünde eine Kerze als Anfangsritual an und mache evtl, das Kreuzzeichen
-  Klicke den Link an und höre zur Einstimmung
   https://www.youtube.com/watch? v=aTvfSsKbRG8&feature=youtu.be (GL 349)
-  Lies den Impuls und lass ihn auf Dich wirken
- Fürbittgebet in Deinen eigenen Anliegen / Dabei kannst Du alle Anliegen derer, die Dir am  
  Herzen liegen, mit hineinnehmen
- Abschluss: „Vater unser“

 

Zur Erinnerung kannst Du den Impuls ausdrucken und in die“ Hosentasche“ stecken.

So, wer nun Geschmack gefunden hat, kann sich auf die weiteren 8 Impulse freuen.

Bleibt gelassen und gesund!

Marion Middendorp / Christi Himmelfahrt 2020


Die Gabe der Einsicht meint, zugeben, dass auch andere Recht haben, meint die 

Größe, Fehler zugeben zu können und sich zu überwinden, das auch zu sagen. Man 

verliert dadurch nicht an Autorität, man gewinnt eher mehr. Wo Menschen zu ihren 

Fehlern stehen, sie nicht übertünchen, sich nicht herausschwindeln, wo Menschen fair 

mit den Fehler anderer umgehen, sie nicht genüsslich aufspießen, weil sie sich selbst 

kennen, wo Menschen darum wissen, dass sie nicht das Maß aller Dinge sind und es 

auch nicht sein müssen, auch sie Ecken und Kanten haben: da wirkt Gott. Da ist sein 

Geist.

Schauen Sie heute mit kritischem Blick voll Liebe und Güte auf sich selbst.


Fürbitten

„Vater unser….“